23. November 2012 - Architekturzentrum Wien
Der Architekt reagiert mit den Fensteröffnungen zum Gang auf das allgegewärtige Problem, dass Heimbewohner oft nicht in der Lage sind, an der Gemeinschaft teilzunehmen und in ihren Zimmern hinter verschlossenen Türen gänzlich isoliert sind. Den Bewohnern wird mit dem Innenfenster die Möglichkeit geboten, passiv am täglichen Geschehen der Station teilzunehmen. Daneben bieten die Zimmer auch den Ausblick in das Treiben im Umfeld des Gebäudes. Eine freundliche und großzügige Erdgeschosszone ergänzt das Angebot der Stationen und lehnt sich am Konzept eines Stadtzentrums an. Hier finden sich kleine Geschäfte, ein Café, ein Behandlungs- und Therapiezentrum, eine Tagesbetreuung für externe Gäste und ein Mehrzwecksaal. Keine Stadt ohne Parkanlagen: das Freiraumangebot des Geriatriezentrums beinhaltet Bereiche unterschiedlicher Qualitäten (Planung: Atelier Auböck + Karasz, 3:0 Landschaftsarchitektur): Therapiegärten, städtische anmutende Blumenbeete, naturnahe Bereiche, in denen die Bewohner und Besucher auf verschlungenen Wegen den alten Baumbestand am Gelände erleben können, stehen allesamt im Zeichen eines sinnlichen Umwelt- und Naturerlebens. (Text: Architekten, redaktionell überarbeitet und erweitert Martina Frühwirth)