20. April 2011 - next.land
Eine Abfolge von Stationen wirft Schlaglichter auf den Themenkomplex Mythos-Kult-Kulturlandschaft und fokussiert die vielschichtige Götterfigur des Dionysos, über die Erscheinung eines Wein- und Vegetationsgott hinaus an fundamentale Fragen rührt.
Ein Laubengang aus toten und lebenden Reben verweist auf den sterbenden und auferstehenden Gott, eine Andeutung von Schlachttier und Opfertier erfolgt mit einem Durchgang durch die Schweinehaltung. Ansitze in einer Hecke verbildlichen das Durchbrechen von Grenzen und Gewinnen neuer Sichten. Masken, die zwischen den Reben auftauchen, waren Zeichen der Anwesenheit Gottes und verweisen auf den Ursprung der Tragödie. Ein Drehwürfelrebus im Weingarten bezieht sich auf die Rätsel im Dionysos-Kult. Weinberankte Föhren sprechen den Ursprungsmythos des Weines an. Das Thema Rausch wird als gebrochene Wahrnehmung durch ein Oktoskop und als Schwerelosigkeit auf einer überdimensionalen Schaukel interpretiert. Die bei Kindern wie bei Erwachsenen gleichermaßen beliebte Schaukel bedeutet auch die Überwindung der Grenzen des Alters. Purpurrot als Leitfarbe des Weges ist von einer antiken Dionysiosfigur abgeleitet. Bildsymbole anstelle apollinischer Texttafeln bilden das Leitsystem.
Der Bogen zur Kulturlandschaft schließt sich durch die Angebote der Landwirtschaftlichen Fachschule mit Weinbau, Obstbau und Viehhaltung sowie Bauernladen und Heurigem. Karl Grimm