31. Mai 2023 - HDA
Die neue Volksschule ist auf zwei oberirdischen Geschossen als transparente und offene Anlage konzipiert, im Untergeschoss befindet sich die Sporthalle mit Nebenräumen. Das Bindeglied ist die halböffentliche, großzügig verglaste multifunktionale Aula, welche den Blick hinunter auf die Spielfläche des Turnsaales freigibt und einen Durchblick durch das gesamte Gebäude bietet. Der Aula angeschlossen ist im Erdgeschoss die Bibliothek (mit variabler, modularer Leselandschaft), die Räume der Ganztagesschule mit vorgelagerten Freibereichen, Besprechungs- und Lehrerzimmer unmittelbar beim Schuleingang.
Drei Stiegenhäuser mit Oberlichten führen zu den vier Clustern ins Obergeschoss. Sowohl die konsequente Anordnung aller Cluster im (einzigen) Obergeschoss, als auch die Möglichkeit der Verbindung der Cluster untereinander erlauben kurze Wege, klare Sichtbeziehungen und weitestgehende Flexibilität.
Das vorgeschlagene Raumkonzept der neuen Volksschule Andritz trägt aktuellen pädagogischen Konzepten Rechnung, indem die Clusterschule flexibel nutzbare, großzügige Raumeinheiten mit vielen Außenbezügen bietet. Die neue Schule verfügt im Obergeschoss über Raumfolgen, wo Klassen-, Gruppen- und Erschließungsräume verwoben sind, die jeweils auch eine eigene, der Lernlandschaft zugeordnete, atriumförmige Terrasse (Freiklasse, Lernterrasse) nutzen können.
Von jeder Lernlandschaft (Marktplatz) sind alle anderen Bereiche zugänglich. Die Lernlandschaft ist somit das zentrale Element jedes Lernclusters und hält Balance zwischen nötiger Intimität bei weitgehender Offenheit. Unterschiedliche Lichteinfälle über die aufgeglasten Lernräume, die Atrien und die zeltförmigen Oberlichten, ermöglichen vielfältige Raumstimmungen.
Jede Clustereinheit bündelt 4 Klassenzimmer und verfügt über eine eigene Sanitäranlage. Die Klassenzimmer öffnen sich zur zentralen Lernlandschaft, welche Bereiche für Gruppenarbeit und Entspannung definiert. Zusätzlich werden die Lernlandschaften räumlich durch einen pyramidenartigen Dachaufbau betont und über das Oberlicht blendfrei ausgeleuchtet. Alle Klassenräume, Gruppenräume und Lehrmittelräume nehmen Bezug zum Außenraum und werden natürlich belichtet und belüftet. Klassische Verkehrsflächen und Gänge entfallen. Erschließungsflächen sind auf ein Minimum reduziert.
Das Energiekonzept beruht auf der passiven Optimierung des Gebäudes. Die Energieversorgung erfolgt über Geothermie bzw. Tiefensonden, zusätzlich befindet sich eine Photovoltaikanlage am Dach.
Bei der Wahl der Baustoffe ist größtes Augenmerk auf die Belange „ökologischer Rucksack“ – Co2-Emission durch Herstellung, Transport und Rückbau der Baustoffe – gelegt: Verwendung von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen, Verwendung von HFKW-freien Dämmstoffen, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen, Vermeidung von PVC im Innenausbau.
Für die Außenbereiche sind die Spielflächen West/Ost orientiert und von einer zukünftig möglichen Wohnbebauung im Norden abgewandt. Eine Versiegelung der Außenflächen erfolgt nur im unbedingt erforderlichen Ausmaß, der Schulhof ist mit wassergebundener Oberfläche ausgebildet. (Text: Architekten)