02. August 2022 - HDA
Bei der Planung wurde hoher Wert auf Funktionalität sowie Komfort für vierbeinige Patienten, Patientenbesitzer:innen und die Klinikmitarbeiter:innen gelegt. Zugleich sollte aber auch ein klares und elegantes architektonisches Pendant zu den umliegenden Gewerbebauten geschaffen und so für das Klinikum eine stilvolle Adresse erzeugt werden.
Um den hohen Ansprüchen gerecht werden zu können, wurde von einem in den USA gängigen eingeschoßigen Raumkonzept für Veterinärkliniken ausgegangen, welches in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn modifiziert und typologisch weiterentwickelt wurde.
Vom Besucherparkplatz im Süden gelangt man in den großzügigen, offenen Warteraum. Dieser wird von einem Band aus Ordinationsräumen gesäumt, welche über zwei verglaste Atrien von innen natürlich belichtet werden. Dahinter bildet ein zentraler lichtdurchfluteter Versorgungsgang die Schnittstelle zum Rest der Klinik. Hier befinden sich Räume mit moderner medizintechnischer Ausstattung für Röntgen, Ultraschall, Endoskopien, Schnittbilduntersuchungen (CT und MRT), Labordiagnostik, onkologische Behandlungen, sowie zwei Operationsräume für klassische und minimalinvasive chirurgische Interventionen.
Im Obergeschoss, welches in einer zweiten Bauetappe errichtet wurde, sind die über einen Lift barrierefrei erreichbaren Büro- und Seminarräumlichkeiten situiert. Das extensiv begrünte Dach wird für Physiotherapie genutzt.
Wie eine Voliere umhüllt die aufsteigende transluzente Fassade aus dreidimensional gefaltetem, großformatigem Lochblech, welches zusammen mit der rautenförmigen Unterkonstruktion ein komplexes Spiel aus Licht und Schatten erzeugt, das gesamte im Süden ein- und im Norden zweigeschossige Gebäude. Dieser schimmernde Metallkäfig verhindert einerseits ein „Ausbüxen“ der vierbeinigen Patienten aus Fenstern und Atrien und dient zugleich als Blickfilter für die am Dach befindlichen Klimageräte und Photovoltaikanlage. Darüber hinaus verleiht er dem Baukörper seine signifikante Figur. (Text: Architekt)