13. Juli 2009 - HDA
HoG Architektur überzeugte mit einem stimmigen Konzept: Betonplatten mit besenrauer Oberfläche, deren polygonale Kontur sich aus den Potenzialen des jeweiligen Standorts entwickeln, schaffen charakteristische Grundebenen, auf denen sich die an allen Orten wiederkehrenden Funktions- und Gestaltungselemente präsentieren: der Klingensteiner Achteckstadel im Original oder zu einem Pavillon transformiert, das symbolisierte Hügelland mit Apfelbaum, die Milchstraße, Laube, Sitzbänke und Fahrradständer.
Der „Regionale Marktplatz Kainbach-Hönigtal“ unterstreicht die einmalige landschaftliche Situation des Standortes als Aussichtswarte in das Hügelland, belebt mit zusätzlichen Funktionselementen das traditionsreiche Ensemble von Kapelle und Gasthaus und schafft einen neuen Ort für das öffentliche Leben der Gemeinde.
Zugleich erfolgte die verkehrstechnische Umorganisation des Bereiches. Die typische Plattform mit heller, in Besenstrich strukturierter Betonoberfläche erstreckt sich als optische Schwelle über die Fahrbahn und rückt zur Mehrfachnutzung an das Gasthaus heran. Ein aus der Platte herauslaufender „Zeigefinger“ entlang der Geländekante hat, mit einem Fernrohr ausgestattet, die Funktion einer Aussichtsbrücke ins Hügelland. Sie verwandelt sich am Abend durch die besondere Beleuchtung der „Milchstraße“ in eine Sitzlaube. Das aus Lärchenholz gezimmerte „Hügelland“ dient den Kindern als Spielgerät. Der Pavillon aus Stahl und transluzentem Scobalith symbolisiert mit seiner an Ziegelgitter erinnernden Perforierung sein historisches Original. Er dient als Basisstation für Veranstaltungen, Unterkunft für den Bauernmarkt und Wartehaus. Lange Bänke aus Lärchenholz, Fahrradständer, ein Maibaum-Fundament, Blumenbeete sowie die farbigen Kanten und Fugenmuster der Platte sind Teil des übergeordneten Gestaltungskonzeptes. (Nach einem Text der Architekt:innen)