18. Juni 2009 - HDA
Das Grundrisskonzept orientiert sich am Wunsch der Gemeinde, den Bürger:innen ein Servicezentrum anzubieten, in dem die wesentlichen Abläufe von Überschaubarkeit und Offenheit geprägt sind. Dementsprechend wurde das Erdgeschoss als großer, durchlässiger Raum konzipiert, in dem der Wartebereich von den Arbeitsplätzen der Gemeindebediensteten nur durch Glaswände getrennt ist. Im Obergeschoss befinden sich der Sitzungssaal des Gemeinderats, das Zimmer des Bürgermeisters und die Arbeitsplätze ohne täglichen Parteienverkehr.
Wichtiger räumlicher und gestalterischer Aspekt ist der Umgang mit den Öffnungen: während die Eingangs- und Wartezone als transparentes Element durch das Haus „gesteckt“ ist und die Sicht quer durch das Gebäude bis weit in die Landschaft hinein ermöglicht, gibt es im Obergeschoss selektive, konzentrierte Öffnungen, die an der – teilweise bepflanzten – Fassade durch die Rahmung mit Betonfertigelementen noch hervorgehoben werden.
Die unregelmäßigen Öffnungen, die Rahmungen sowie das Verlassen des rechten Winkels im Grundriss verleihen dem Gebäude eine Dynamik, die auch als Abbild eines modernen Verständnisses von Bürokratie gelesen werden kann.
Bei all der Fortschrittlichkeit überrascht nicht, dass ökologische Parameter wie ein kompakter Baukörper, beste Dämmung, Photovoltaik-Elemente am Dach oder automatisch gesteuerte Beleuchtung in der Planung des neuen Bürgerservicezentrums eine wichtige Rolle gespielt haben. (Text: Eva Guttmann)