05. September 2007 - HDA
Der Anbau in Holz, Stahl und Glas ist als schlichte Box konzipiert und setzt auf den Mauern eines alten Kellers auf. Nach zwei Seiten wird die rund 60 Quadratmeter große Stube mit einer raumhohen Verglasung geöffnet, die den Blick freigibt auf eine atemberaubend schöne, sanft hügelige Landschaft. Große Schiebeelemente verstärken bei Schönwetter das Gefühl, unter Dach im Freien zu sitzen. Mit Ausnahme eines langen, schmalen Fensterbands in Aughöhe - Blickerweiterung für den mit dem Rücken zum Ausblick sitzenden Gast - ist die hangabgewandte Wand geschlossen.
Die Innenausstattung des Gastraums ist einfach. Wände und Decke sind einheitlich horizontal mit Holz verschalt, der Fußboden ist als Schiffboden ausgeführt. Die Beleuchtung, mehr Stimmung als Lichtobjekt, ist ein Minimum an Gestaltung. Entlang der Längswand eine durchgehende gepolsterte Sitzbank in Leder, dazu Tische in hellem Holz mit einheitlich schwarzer Bestuhlung – c’est tout!
Schade, dass die Manifestation an Einfachheit bei höchster Material- und Ausführungsqualität in der Gestaltung des Außenraums, die nicht in den Händen der Architekten lag, keine Fortsetzung findet. Die Einfassung der niveaugleich angehobenen Terrasse mit grob behauenen Steinblöcken, wie man sie im Wasserbau verwendet, ist zwar in der Südsteiermark neuerdings überall zu finden, eine Unart, die jedes gestalterische Feingefühl vermissen lässt, bleibt sie trotzdem. (Text: Karin Tschavgova)