27. Juli 2005 - HDA
Als Niedrigenergiehäuser in Rahmenbauweise industriell vorgefertigt und über dem dreiseitig massiven Gartengeschoss als hauslange Großtafelelemente errichtet, entsprechen Form und Raumgestaltung der jeweiligen Lage bzw. Orientierung und den speziellen Anforderungen ihrer Bewohner in Bezug auf Nutzfläche und Offenheit. Überdachte Terrassen als Sitz-, Abstell- und Werkbereiche und die dreigeschossige Loggia im Süden verschränken auf jeder Ebene innen und außen und bieten Freiraum auch im Zusammenleben.
Sowohl der nördlich gelegene Autoabstellplatz und die darunter liegende befestigte Erschließungsfläche – Kommunikationsbereich als auch Notzufahrt – sowie die südlichen Freiflächen mit Biotop, Brunnen-, Spiel- und Grillplatz werden gemeinschaftlich genutzt.
Gemeinsam werden die Häuser auch über eine zentrale Pelletsheizung versorgt, die im Untergeschoss eines der Häuser untergebracht ist, der gemeinsame Brunnen liefert Wasser für Toiletten und Waschmaschine, die Abwässer werden in der eigenen biologischen Kläranlage gereinigt, das Biotop wird über das Regenwasser gespeist, Sonnenkollektoren liefern die nötige Energie für das Brauchwasser.
Eine Fülle von Details zeichnet diese Anlage aus, die ökonomische, ökologische und soziale Lebensqualität vereint: ob es der bereits beschriebene ökologische Ansatz ist, der Ansatz des Bauens in der Gruppe (eine Kostenersparnis von bis zu 10% gegenüber dem frei stehenden Einfamilienhaus) oder die soziale Komponente. Vielleicht ist die Treppe Symbol dieser Häuser: als einheitliches Element in allen drei Bauten schlängelt sie sich um einen Kern, der einmal Bücherregal, einmal Vitrine, einmal Wäscheabwurfschacht ist, Erschließungsbereich und Kommunikationszone, in ihrer Transparenz und Proportion Bezug zwischen innen und außen, oben und unten.
(Text: Jörg Kindermann)