27. Juli 2005 - HDA
Das bestehende Schulgebäude, im Ansatz als Hallenschule konzipiert, wurde 1962-71 von Bruno Tinhofer und Heinrich Matha errichtet, die im Jahr 1976 erweiterten Turnsäle umschließen winkelförmig nord- und ostseitig einen Hof.
Hier setzt der Zubau in seiner Stärke aus Funktionalität und Logik an: Mit dem statischen Nachweis der Festigkeitszunahme des Betons infolge von Alterung und der extremen Leichtkonstruktion konnte ohne Verstärkung des bestehenden Betonbaus die Erweiterung um 1.200 m² Nutzfläche nicht nur in sehr kurzer Bauzeit realisiert werden, es konnte auch das Hofmilieu in Form attraktiver, begrünter Freiflächen erhalten bleiben, eine der wenigen Attraktionen der bestehenden Schule. Die trockene und saubere Bauweise durch im Werk vorgefertigte Wandtafeln mit werkseitig eingebrachten Installationen vermied mögliche Bauschäden gegenüber einer offenen Konstruktion vor Ort.
Die ausgeführte Holzleichtkonstruktion lagert auf einem zusammenhängenden Stahlbetonrost, die dreischichtig verleimte Bodenplatte besteht aus einem Brettschichtholzgerippe zwischen zwei Lagen flächiger Brettsperrholzplatten. Die Außenwand ist aus frei tragenden Leimholzstehern gebildet, deren Form entsprechend den Belastungen minimiert wurde und die Unterkonstruktion der Sonnenschutzlamellen bildet, deren Abstände gemäß ihrer Funktion als Witterungs-, oder Sonnenschutz bzw. Lichtlenkung variieren.
Der Baukörper, durchaus gewollt den Eindruck einer schwebenden Schatulle erweckend, schafft mit der Übernahme der Großform durchaus eine harmonische Einheit mit dem Bestand, der auch im Dialog mit dem umgebenden Naturraum steht und ihn mit einbezieht.