13. September 2023 - ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND
Über einen neu gestalteten Vorplatz erschließt man die Schule künftig über eine zweigeschossige, lichtdurchflutete Aula. Der Schulvorplatz ist vom Straßenniveau aus über eine Stufenanlage mit Sitzstufen erreichbar, die sich im Gebäudeinneren fortsetzt. In unmittelbarer Nähe zum neuen Haupteingang liegt die Zentralgarderobe. Im Erdgeschoß erschließt sich die Schule über eine großzügige Aula, die sich zum Schulgarten hin öffnet. Hier liegt auch der Speisesaal. Der gesamte Eingangsbereich ist optimal für Schulveranstaltungen nutzbar. In räumlicher Erweiterung der Aula befinden sich im Altbau die Verwaltung und das Konferenzzimmer, sowie ein großzügiger Aufenthaltsbereich zum bestehenden Innenhof. Der alte Schulzugang bleibt unverändert und kann von Schüler:innen und Lehrer:innen gleichermaßen verwendet werden.
Über eine neue Treppe und das bestehende Stiegenhaus gelangt man in die Obergeschoße mit den Klassen und den Sonderunterrichtsräumen. Der Großteil der Stammklassen wird im Neubau untergebracht und erfüllt mit 60m² Nutzfläche die Größenanforderung an eine Normklasse.
Die Klassen werden unmittelbar von „Marktplätzen“ - offenen Lernbereichen - aus erschlossen. Die Marktplätze orientieren sich zum Schulgarten hin. Alle Erschließungszonen sind gleichzeitig helle, lichtdurchflutete Lern- und Aufenthaltsbereiche. Aus den „Offenen Lernbereichen“ sind in jedem Geschoß Lern- und Pausenterrassen leicht erreichbar.
Im Altbau werden die Funktionen weitgehend beibehalten und mit dem geforderten Raumangebot sinnvoll erweitert. Zum Innenhof, vor allem im Erdgeschoss soll die Struktur geöffnet werden, um mehr Tageslicht in die Räumlichkeiten zu bringen und den Blick in den Schulhof freizugeben.
Die teils zu Sackgassen zugebauten Gänge werden wieder geöffnet und so zu hellen rundumlaufenden Arkadengängen. So entstehen auch im Altbau strukturierte Raumgefüge und helle, freundliche Rundgänge um den Innenhof.
Die bestehende Wc-Gruppe wird an den zentralen Knoten zwischen Neubau und Altbau verlegt und ist so von allen Schüler:innen auf kurzem Wege erreichbar.
Der Zubau ist als klassischer Massivbau konzipiert und besteht geländebedingt aus 5 Staffelgeschossen. Eine klare und einfache Statik mit angemessenen Deckenspannweiten, gemeinsam mit dem günstigen Oberflächen-Volums-Verhältnis, ermöglicht Wirtschaftlichkeit in Errichtung und Betrieb. Das Gebäude ist als Stahlbetonskelett konstruiert. Im Bereich des Schulgartens werden die drei Obergeschosse mittels Stützen aufgeständert und bieten einen gedeckten Freibereich. Durch die Verwendung von Voll- und Halbfertigteilen kann eine kurze Bauzeit erzielt werden. Die Errichtung sowie der Umbau des Bestands soll in 3 Bauphasen erfolgen. Nicht-tragende Zwischenwände sind aus Gipskarton, um mögliche spätere Änderungen im Grundriss zu ermöglichen.
Der Neubau ist als hochwärmegedämmtes Energiesparhaus konzipiert. Alle Unterrichtsräume werden be- und entlüftet. Zur Energieoptimierung soll die Zuluft über Erdsondenwärmetauscher vorkonditioniert werden. Eine PV-Anlage am Dach soll eine Stromeigenversorgung ermöglichen. Zusätzlich soll eine Solaranlage die Warmwasseraufbereitung für die Turnsaalduschen unterstützen. Um die Überhitzung im Sommer zu unterbinden wird generell ein gesteuerter, außenliegender Sonnenschutz eingeplant, sowie eine Nachtlüftung der Schulklassen realisiert. Die abgehängten Decken sollen auf ein Minimum reduziert werden, um die Decken als Speichermassen nutzen zu können.
Der Zubau ist architektonisch klar gestaltet. Auf modische Akzente wird verzichtet. Die architektonische Qualität entsteht durch den räumlich durchgestalteten Baukörper, interessante Raumabfolgen, zurückhaltende Materialwahl und konsequent geplante Detaillösungen. Aus Kostengründen und Ergänzung zum Altbestand wird eine Vollwärmeschutzfassade vorgeschlagen. Die Fenster sind als Pfosten-Riegelkonstruktion in Holz-Alu geplant. (Text: Architekten)