In engagierten Diskussionen rang die Jury um die Nominierungen, um am Ende einstimmig einen Förderpreis und drei Auszeichnungen für außergewöhnliche und besonders zukunftsweisende Projekte zu vergeben. Der Hauptförderpreis ergeht an ein vibrierendes, urbanes Raummodul an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Ökologie: Orko - A hydroponic pavilion von Peter Jellitsch, Titusz Tarnai und Christian Tonko, drei jungen Architekten aus Wien. Ihre auf dem Wasser schwimmende „floating structure“ birgt einen grossen Veranstaltungsraum, der seine Besucher auf zwei unterschiedlichen Ebenen empfängt: einer Kulturzone, einem Raum für Theater-, Performance- oder Projektionskunst und einer Naturzone, die - von einem experimentellen „Wasser-reaktor“ dominiert - auf überraschende Weise unser gefährdetes Lebenselixier zum Thema macht. Der Pavillon erhielt im Mai dieses Jahres den ersten Preis beim Ideenwettbewerb für die Kulturhauptstadt Turku 2011.
Die drei Auszeichnungen verteilen sich auf folgende Vorschläge: Einen auf mehreren Ebenen arrangierten Dachgarten für das Integrationshaus in Wien, der als sozial ambitioniertes Projekt den Hausbewohnern reale und ideelle Perspektiven eröffnen möchte (Gregor Holzinger), eine Architekturgalerie, die als grosse flexible Raumplastik ihre Form im Kräftespiel der Strömungsverhältnisse eines Flusses findet (Andreas Hörl) und eine beängstigend schöne Studie zum elektromagnetischen Raum, hervorgerufen durch den Elektrosmog des Mobilfunknetzes über der Stadt Wien (Peter Jellitsch).
Nicht nur die Vergabe des Preises, sondern auch die Präsentation der Projekte in einer Ausstellung soll der Architektur neue Perspektiven eröffnen. Als attraktive öffentliche Plattform lenkt sie die Aufmerksamkeit des Publikums auf die mit viel Vitalität und Verve formulierten experimentellen Vorschläge aus der jungen Architekturszene Österreichs. Zugleich illustriert sie mit zahlreichen innovativen Ideen das breite Spektrum des Möglichen und animiert zu Kreativität, Experimentierfreude und Wagemut.
Teilnehmer
Presseschau
Architektur abseits der Norm
(SUBTITLE) Preis für experimentelle Tendenzen in der Architektur vergeben
Dornbirn - Mit dem Outstanding Artist Award ermuntert die Republik im Zweijahresrhythmus zum Experiment in der Architektur. Die Organisation der Preisvergabe...
Dornbirn - Mit dem Outstanding Artist Award ermuntert die Republik im Zweijahresrhythmus zum Experiment in der Architektur. Die Organisation der Preisvergabe...
Dornbirn - Mit dem Outstanding Artist Award ermuntert die Republik im Zweijahresrhythmus zum Experiment in der Architektur. Die Organisation der Preisvergabe rotiert zwischen den Architekturhäusern, dieses Jahr war das Vorarlberger Architekturinstitut an der Reihe. Zuständig für das Experiment seien die Jungen, Unverdorbenen, sagt Jury-Sprecher Hugo Dworzak. So ging der Hauptpreis an die drei Wiener Architekten Christian Tonko, Titusz Tarnai und Peter Jellitsch, die mit ihrem Projekt „Orko“ für die Kulturhauptstadt Turku eine schwimmende Plattform für Kunstkommunikation entwarfen. Keinen sterilen Kunstraum wollten die Architekten schaffen, sondern einen künstlerischen Bioreaktor, der auf sein marodes ökologisches Umfeld hinweist.
Orko wird nicht gebaut. „Ideologische Unterschiede, zu wenig Budget“, begründet Peter Jellitsch. Und: Für die Realisierung der Investorenwünsche hätten sie sich verbiegen müssen. „Den Architekten ist zu wünschen, dass das Experiment weitergeht“, sagt die Jury. (jub)