Architekt Philip Johnson gestorben
Der amerikanische Architekt Philip Johnson, der unter anderem mit verglasten Hochhäusern bekannt wurde, ist gestorben.
Der amerikanische Architekt Philip Johnson, der unter anderem mit verglasten Hochhäusern bekannt wurde, ist gestorben.
Der Mitbegründer des Internationalen Stils wurde 98 Jahre alt. Nach amerikanischen Medienberichten vom Mittwoch starb er Dienstagnacht in seinem berühmten «Glass House» in New Canaan (Connecticut). Der 1906 in Cleveland (Ohio) geborene Johnson hatte dieses vollkommen durchsichtige Haus 1949 als Prototyp des Internationalen Stils in der freien Natur errichtet und seitdem darin gelebt.
Zu seinen wichtigsten Bauten gehört das gemeinsam mit Mies van der Rohe realisierte Seagram Building in New York. Mit 38 verglasten Stockwerken gilt es eine Art Kathedrale des Johnson-Stils. Das bekannteste Beispiel für den von Johnson ebenfalls mitgeprägten Postmodernismus, der Glas- und Stahlkonstruktionen mit verspielten Verzierungen verknüpfte, ist die 55 Stockwerke hohe Zentrale der amerikanischen Telefongesellschaft AT&T. Der ebenfalls in New York errichtete Wolkenkratzer wurde von Kritikern wegen seiner geschwungenen Dachkonstruktion «Chippendale Building» getauft.
Zu den Tiefpunkten in der Biographie Johnsons, der bereits von 1930 bis 1936 als erster Direktor für Architektur und Design des Museum of Modern Art (MoMA) internationale Berühmtheit erlangt hatte, gehörten dessen erklärte Sympathien für den Nationalsozialismus. So gründete er in den USA eine rechtslastige Partei und veröffentlichte Beiträge in Zeitungen, in denen er sich wohlwollend über Nazi-Deutschland äusserte. 1940 distanzierte sich Johnson jedoch von diesen Anschauungen. Dazu sollen auch seine weiterführenden Studien bei dem von den Nazis vertriebenen deutschen Architekten Walter Gropius an der Harvard University beigetragen haben.
Für Verwunderung sorgte der hoch gelobte, aber auch umstrittene Stararchitekt Jahrzehnte später, als er 1994 bei einer Rede in Wien die Stalinallee in Ost-Berlin als wichtige Errungenschaft des Städtebaus im 20. Jahrhundert würdigte. Zu den zahlreichen Auszeichnungen Johnsons zählt auch der Prizker-Preis, der als «Nobelpreis» für Architekten gilt.
Neue Zürcher Zeitung, Do., 2005.01.27
verknüpfte AkteureJohnson Philip
Neue Hamburger Hafencity
(sda) Die erste Etappe eines der grössten Städtebauprojekte Europas, der Hamburger Hafencity, wird im November mit dem Bezug der Apartmenthäuser am Sandtorquai...
(sda) Die erste Etappe eines der grössten Städtebauprojekte Europas, der Hamburger Hafencity, wird im November mit dem Bezug der Apartmenthäuser am Sandtorquai...
(sda) Die erste Etappe eines der grössten Städtebauprojekte Europas, der Hamburger Hafencity, wird im November mit dem Bezug der Apartmenthäuser am Sandtorquai eröffnet. Bis zum Jahr 2020 soll auf ausgedienten Hafenflächen in einer Distanz von nur 800 Metern Luftlinie vom Hamburger Rathaus ein völlig neuer, 155 Hektaren grosser Stadtteil entstehen. Geplant sind neben 5500 Eigentums- und Mietwohnungen für etwa 12 000 Bewohner auch Bürobauten mit rund 40 000 Arbeitsplätzen. Am Wasser sowie auf Pontons und Stegen sollen die Aussenräume der „Stadt der Zukunft“ am Sandtorhafen künstlerisch und maritim gestaltet werden. Weiter soll ein Schifffahrtsmuseum entstehen, und der Bau einer spektakulären, von den Basler Architekten Herzog & de Meuron entworfenen Konzerthalle auf dem Quaispeicher wird zurzeit diskutiert.
Neue Zürcher Zeitung, Fr., 2004.09.03
Nouvel baut neues Guggenheim-Museum in Rio de Janeiro
(sda/dpa) Für 130 Millionen Dollar (175 Millionen Franken) wird in Rio de Janeiro ein neues Guggenheim Museum gebaut. Der erste Spatenstich soll bereits...
(sda/dpa) Für 130 Millionen Dollar (175 Millionen Franken) wird in Rio de Janeiro ein neues Guggenheim Museum gebaut. Der erste Spatenstich soll bereits...
(sda/dpa) Für 130 Millionen Dollar (175 Millionen Franken) wird in Rio de Janeiro ein neues Guggenheim Museum gebaut. Der erste Spatenstich soll bereits im Juni erfolgen. Die Eröffnung des neuen Guggenheim-Museums ist für 2007 geplant. Guggenheim-Direktor Thomas Krens und Rios Bürgermeister Cesar Maia einigten sich bereits auf die Details und setzten ihre Unterschrift unter den Vertrag, wie die «New York Times» am Donnerstag berichtete.
Der neue Museumsbau soll am Maua Pier der Guanabara Bucht von Rio errichtet werden. Die brasilianische Metropole übernehme die Kosten als Teil der Hafen-Belebung, heisst es in der Zeitung. Als Architekt wurde der Franzose Jean Nouvel verpflichtet. Guggenheim-Museen oder- Ausstellungsräume gibt es bereits in New York, Bilbao, Las Vegas, New York und Venedig. Nouvel will mehrere Galerien und Pavillons auf das Gelände setzen und die Anlage mit mehreren tropischen Gärten auflockern. Darüber hinaus plant er ein Black-Box-Theater, eine Bühne für Aufführungen verschiedenster Art, ein Multimedia- Produktionszentrum, Café und Restaurant und Verkaufsräume.
Die Stadt Rio hofft, dass ihr Guggenheim einmal ähnlich wie das spektakuläre, von Frank Gehry entworfene Museum im spanischen Bilbao Millionen Besucher aus aller Welt anzieht.
Neue Zürcher Zeitung, Fr., 2003.05.02
verknüpfte BauwerkeGuggenheim-Museum Rio
Deutscher Architekturpreis an Libeskind.
Der amerikanisch-israelische Architekt Daniel Libeskind ist für das Jüdische Museum in Berlin mit dem alle zwei Jahre verliehenen und mit 50 000 Mark dotierten...
Der amerikanisch-israelische Architekt Daniel Libeskind ist für das Jüdische Museum in Berlin mit dem alle zwei Jahre verliehenen und mit 50 000 Mark dotierten...
Der amerikanisch-israelische Architekt Daniel Libeskind ist für das Jüdische Museum in Berlin mit dem alle zwei Jahre verliehenen und mit 50 000 Mark dotierten Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet worden. Der skulpturale Neubau in Form eines geborstenen Davidsterns sei nicht vergleichbar mit herkömmlicher Architektur, urteilte die Jury. Sie bezeichnete den Ende Januar fertig gestellten Museumsneubau als «Jahrhundertbauwerk», hielt aber fest, dass das Jüdische Museum sich jetzt noch in der Praxis beweisen müsse. Erst mit der Eröffnung der ständigen Ausstellung im Herbst 2000 würden die Räume richtig erlebbar. Bisher kamen rund 80 000 Besucher, allein um die einzigartige Architektur zu besichtigen. Fünf weitere Architekturen wurden mit Preisen von 10 000 Mark geehrt: der Umbau des Berliner Reichstags von Norman Foster, die Berliner Radsporthalle von Dominique Perrault, der Ufa-Palast in Dresden von Coop Himmelb(l)au, das Photonikzentrum Berlin von Sauerbruch und Hutton sowie die Wohnbebauung Küppersbuschgelände in Gelsenkirchen.
Neue Zürcher Zeitung, Do., 1999.11.18
«Innovative Ästhetik»
Der in Zürich tätige Architekt Santiago Calatrava erhält den diesjährigen Prinz-von- Asturien-Preis in der Sparte Schöne Künste. Der aus Valencia stammende...
Der in Zürich tätige Architekt Santiago Calatrava erhält den diesjährigen Prinz-von- Asturien-Preis in der Sparte Schöne Künste. Der aus Valencia stammende...
Der in Zürich tätige Architekt Santiago Calatrava erhält den diesjährigen Prinz-von- Asturien-Preis in der Sparte Schöne Künste. Der aus Valencia stammende 47jährige Baukünstler wird für «die Originalität und innovative Ästhetik» seiner Bauwerke sowie seinen Einsatz neuer Techniken und Materialien gewürdigt. Mit dem Bahnhof Stadelhofen in Zürich schuf Calatrava ein Meisterwerk der europäischen Baukunst der achtziger Jahre. Neben Bahnhöfen sind Flughäfen und Brücken seine bevorzugten Betätigungsfelder. Calatrava realisierte ausser in der Schweiz auch Bauten in Deutschland, Frankreich, Kanada, Portugal und Spanien. Der Prinz-von- Asturien-Preis, benannt nach dem spanischen Thronfolger, ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen Spaniens. Er wird alljährlich in acht Sparten vergeben. Die Preisträger erhalten eine Geldprämie von rund 50 000 Franken.
Neue Zürcher Zeitung, Mo., 1999.06.07